Frankreich: Grüne Projekte für besseres Klima - Mein Frankreich

2021-11-04 09:22:24 By : Mr. Conrad Li

Grün gefärbte Haare sind sein Markenzeichen. Und grün sind auch alle seine Projekte. Patrick Blanc ist Frankreichs Weltstar der grünen Wände.

Seit mehr als 20 Jahren begrünt er Fassaden weltweit. Nach der Fassade des Musée du Quai Branly in Paris hat der Meister der lebendigen Wände auch in Aix-en-Provence gewirkt.

Dort schuf er 2008 für die Brücke Pont Max Juvenal an der Nordfassade auf 650 Quadratmetern einen grünen Mikrokosmos, der die Luft filtert, Sauerstoff produziert, den Kohlendioxidgehalt der Luft senkt – und so das Mikroklima verbessert.

Die Wand fertigte Patrick Blanc aus einem Leichtmetallgerüst mit aufgeschraubten Hartschaumplatten aus Polyvinylchlorid, auf die Filz aus recycelter Altkleidung als Wasserspeicher und Wurzelbasis kam.

30 – 35 Pflanzen pro Quadratmeter platziert er sich hinein und bewässert sie seit in einem geschlossenen Kreislauf. Nun ab und an Wann & Pflanzen ausgetauscht und ersetzt werden.

Überraschend viele Pflanzen eignen sich für grüne Wände, sagt Patrick Blanc, allen voran Moose, Farne und Soleirolia (Bubikopf). Monsieur verwendet außerdem gerne Zwergkoniferen, Zistrose, Sonnenröschen, Nelke, Salbei, Purpurglöckchen, Storchschnabel, japanische Iris und Felsenmispel.

Pro Jahr filtert eine grüne Wand rund 8,8 Kilogramm Feinstaub und 300 Kilogramm Kohlendioxid auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern. Der optische Hingucker hat damit einen veritablen aufs Stadtklima und hilft, die Folgen des Klimawandels zu mindern.

Begrünte Fassaden können bei Regen Wasser viel besser aufnehmen als Stadtbäume am Boden. Drahtgeflecht und halten die rund 20.000 Pflanzen der „grünen Lunge“ des neuen Stadtviertels im Sextius-Mirabeau, in dem sonst der häufigen Stein.

Das Stadtklima zu verbessern ist auch die Aufgabe der Südfassade der Eisenbahnbrücke über die Avenue Juvénal von Aix-en-Provence. Für sie entwarf der französische Designer Christian Ghion le mur d'eau.

Die 700 Quadratmeter große und 17 Meter hohe Wasserwand gehören zu den größten derartigen Wänden in Europa. 50 Kubikmeter Wasser fließen rund um die Uhr, tagein, tagaus, die Fassade hinab, werden aufgefangen und wiederverwendet.

Nachts setzen leistungsstarke LED-Scheinwerfer die Wasserwand in Szene. Was sie bewirkt, zeigt sich besonders im Sommer. Die Wasserwand gleicht Klimaschwankungen aus und verhindert Wärmeinseln. Und sorgt so für weniger Hitze und Staub in der alten Stadt.

Nicht nur grüne Wände, sondern auch künstliche Bäume can das Stadtklima verändern. Das testet Toulouse in einem Pilotprojekt. Dazu neu das Pariser Start-up Canopée Urbaine im August 2019 auf der Place Jean Diébold im Herzen von Saint-Cyprien riesige Blumentöpfe auf, aus denen noch größere Stahlgerüste und Stangen ragten.

Neun schnell wachsende Kletterpflanzen – Akebie, Klematis, Hortensie, Jasmin, Bigone, Hopfen, Rose, Passionsblume und wilder Wein – haben in den drei Töpfen inzwischen die hellen Gerüste erobert. Gefertigt wurden sie aus Verbundwerkstoffen, die sich in der Luftfahrt bewährt haben: leicht und doch äußerst stabil.

Bei der Wahl der Kletterpflanzen verließ sich das Pariser Start-up auf die örtliche Expertise. Agronomiestudenten der Ingenieurschule aus dem Toulouser Vorort Purpan wählten sie aus. Sie kontrollieren gegenwärtig Wasser und Wasserverbrauch mit Einem Forschungsprojekt zur Canopée Urbaine.

In der Zwischenzeit bilden die Pflanzen ein 150 Quadratmeter großes Blätterdach mit vielen Vorteilen für das Stadtklima. Die Canopée Urbaine liefert Schatten, der bislang im Sommer fehlte. Durch Photosynthese und Evotranspiration tragen die Pflanzen zu besserer Luft bei. Sie locken Insekten und verbessern auch die Wahrnehmung der Menschen das Ambiente.

Wie sehr schon ein bisschen Schatten das Klima beeinflusst, zeigt sich auf der Place Jean Diébold besonders gut. Der zubetonierte Platz, auf dem kein einziger Grashalm wächst und der Verkehr braust und saust, ist eine der Wärmeinseln der Stadt.

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